
Zunehmende Artenvielfalt auf dem Pfad des Tapirs
Von Jack Ewing
„Liebesranke“ oder „Hexenschnürsenkel“
Zwischen dem Savegre-Fluss und den Mangrovenwäldern von Sierpe-Térraba, eingebettet im biologischen Korridor „Pfad des Tapirs“ und der Region Costa Ballena, geschieht etwas Außergewöhnliches: Die Artenvielfalt nimmt zu – eine Seltenheit auf unserem Planeten. Immer öfter tauchen Tiere und Pflanzen auf, die seit Jahrzehnten nicht mehr oder sogar noch nie zuvor gesichtet wurden.
Ich lebe im Nationalen Wildtierreservat Hacienda Barú. In den 1940er-Jahren verschwanden dort infolge einer Gelbfieber-Epidemie sämtliche Klammeraffen und Brüllaffen. Doch 1997 – ein halbes Jahrhundert später – zeigte sich erstmals wieder ein einzelner Klammeraffe. Die Rückkehr der Brüllaffen ließ noch 16 weitere Jahre auf sich warten. Auch Totenkopfäffchen wurden ab Anfang der 2000er wieder gesichtet. 2009 tauchte sogar ein Puma auf.
Zu den neu entdeckten Vogelarten in der Gegend zählen der Hellrote Ara, der Rosthals-Zaunkönig, der Montezuma-Stirnvogel und der Helmguan. All diese Tiere waren nie aus Costa Rica verschwunden – wohl aber aus diesem Teil des Landes. Ihre Rückkehr ist ein sicheres Zeichen wachsender Biodiversität.
Am 13. Mai 2025 stieß ich beim Spaziergang durch ein Sekundärwaldstück – etwa einen halben Kilometer vom Strand entfernt – auf ein seltsames, rotes Gebilde, das von einer dicken Liane hing. Ich fotografierte es und schickte die Bilder an zwei Biologen, einen Botaniker, einen Förster, einen Baumpfleger und drei Naturguides. Keiner von ihnen konnte mir sagen, worum es sich handelte.
Ich veröffentlichte ein paar Bilder auf Facebook und viele waren faszinierend. Ein Freund meinte, es sehe aus wie Cotinus coggygria, bekannt als „Perückenstrauch“ oder „Rauchbaum“. Zwar erinnerten die Blüten des Perückenstrauchs entfernt an mein rätselhaftes Fundstück – doch sie waren deutlich kleiner und wuchsen an Büschen, nicht an Lianen.


Ein lokaler Guide meinte, er habe so etwas schon einmal gesehen, wisse aber nicht, was es sei. Ein anderer nannte es „Hexenbesen“ – ein Begriff, den sonst allerdings niemand kannte. Meine Künstliche Intelligenz (CoPilot) erklärte mir, dass „Hexenbesen“ keine Pflanze sei, sondern eine baumartige Wucherung, die durch Pilze, Bakterien, Viren oder Insekten ausgelöst werden könne. Wikipedia beschreibt dies als Wirrwarr aus Zweigen, doch wie Mikroorganismen solche Formationen erzeugen, bleibt unklar. Jedenfalls glaube ich nicht, dass mein roter Fund ein „Hexenbesen“ ist.
Ein weiterer Hinweis kam auf die Gattung Cuscuta, im Deutschen als „Seide“ oder „Seidenranke“ bekannt. Diese Pflanzengattung umfasst über 100 Arten, viele davon parasitisch. Manche Länder verlangen sogar eine Bescheinigung, dass importierte Pflanzen frei von Cuscuta-Samen sind. Die Bilder dieser Gattung ähneln meiner seltsamen roten Kugel zumindest ein wenig – deutlich mehr als alle bisherigen Vorschläge. Im Volksmund trägt die Pflanze auch poetische oder skurrile Namen wie „Liebesranke“, „Engelshaar“, „Teufelsdarm“ oder eben „Hexenschnürsenkel“.
Bei meiner ersten Sichtung am 13. Mai schätzte ich die Größe der Kugel auf etwa 35 Zentimeter im Durchmesser – also rund anderthalbmal so groß wie ein Fußball. Eine Woche später hatte sie merklich zugelegt: Mein Maßband zeigte 45 Zentimeter.
Ob wir hier in unserer Ecke Costa Ricas tatsächlich etwas völlig Neues entdeckt haben, bleibt fraglich. Nach heutigem Stand halte ich es am wahrscheinlichsten, dass es sich um eine Art der Cuscuta handelt. Ich nenne sie einfach „Liebesranke“ – oder wenn Ihnen das besser gefällt: „Hexenschnürsenkel“. Sie haben die Wahl.

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