Warum man nicht alleine surfen gehen sollte – Teil II

Autor: Greg Gordon

Diese Geschichte ist ein Beispiel dafür, warum man nicht alleine Surfen gehen sollte.

Am 9. März, der Geburtstag meiner Freundin Sara, wollten wir beide Surfen gehen. Also holte ich sie ab und wir haben uns verschiedene Plätze angeschaut. Dominical war uns zu groß und trüb, Dominicalito war uns aber zu klein und unübersichtlich. Wir wollten nicht zu weit fahren und da es schon später Nachmittag war, entschieden wir „la punta“ sei ein guter Kompromiss.

Als wir dort ankamen, sah es genau nach dem aus was wir suchten, leeres 1 bis 1.5 m tiefes Wasser mit klaren Wellen und genügend Zeit um zwischen den verschiedenen Sets sicher rein und raus zu gelangen. Zu dem Zeitpunkt war es zwei Stunden vor Ebbe.

Gemächlich paddelten wir über die Steine hinweg und die Sonne erreichte den perfekten Winkel am Himmel, bei dem sie alles Gold, Rosa und Smaragdgrün verfärbte. Wir freuten uns unglaublich über diesen Anblick.

Wir zwei wechselten uns 2 Stunden lang mit den Wellen ab. Ich erinnere mich, dass ich weiter draußen saß, als ich bei surfen die Tiefe testete, in dem ich den Boden berührte. Weil ich an diesem Ort schon seit zwanzig Jahren surfe, fühlte ich mich sicher noch mal rein zu gehen und dann, bevor es zu flach wird, das Wasser zu verlassen. Was ich dabei nicht berücksichtigte, war wie sehr das Wasser in einer Stunde sinken würde.

 

Das Wasser sank um einen halben Meter, die Sonne war am unter gehen und ich wollte bald zurück paddeln aber ich wollte noch eine Welle mitnehmen. Ich stand auf der Welle und drehte mich, um dann mit den Füßen voran, ins Wasser zu springen. Das weiß des Wassers nahm mein Bord mit und brauchte mich ziemlich nahe an eine Steingruppe heran. Ich versuchte mich wegzudrücken und dabei schlug ich mit meinem Bein und mein Knie an einem Stein auf. Direkt waren mein Knie und mein Fuß weit offen. Ich fühlte runter zu der Verletzung, um zu sehen wie schlimm es war und ich dabei spürte ich meine Knochen. Mir wurde etwas schwindelig, aber ich musste immer noch an Land schwimmen. Sara wartete draußen auf eine Welle und sah, was mir passiert war.

Ich pfiff und winkte um ihr zu signalisieren, dass ich in zu in Richtung Land schwamm. Ich versuchte so schnell wie möglich an Land zu kommen und zum Glück merkte ich wie das Adrenalin in meinem Körper freigesetzt wurde. Nur so und unter großen Schmerzen, war es mir möglich die Steine hoch zu klettern ohne mein Surfboard fallen zu lassen. Ich hob einen großen Kanister an Wasser von meinem Rücksitz und versuchte meine damit meine Wunden aus zu spülen, da ich weiß wie schnell sich eine Infektion bilden kann. Ich nahm ein Tuch und presste es gegen meine Wunden, um die Blutung zu stillen. Mein Fuß pochte, aber ich blutete weniger.

Ich sah aus, als würde ich in einen Schockzustand fallen, also sprang Sara auf den Fahrersitz und wir machten uns auf den Weg ins Krankenhaus. Wir entschieden nach Quepos zu fahren, da mein sich mein Haus auf dem Weg dahin befindet und wir so die Surfboards dort lassen, meinen Pass holen und Sara sich trockene Sachen anziehen konnte.

Während der 45 Minuten langen Autofahrt, hat mich Sara wachgehalten indem sie die ganze Zeit mit mir sprach. Als wir dann im Krankenhaus ankamen, wurde ich in einen Rollstuhl gesetzt und es dauerte 30 Minuten bis ich zu einem Arzt kam. Er empfiehl mir ein Röntgen zu machen und ich musste genäht werden. Ich bekam Schmerzmittel bis ich zum Röntgen konnte. Die ganze Zeit über blieb Sara an meiner Seite und sorgte für gute Stimmung.

In dem Notfallraum war die Stimmung aber sehr gedrückt, da sich nebenan eine Familie von einem alten Familienmitglied verabschieden musste. Sie verließen den Raum alle zusammen, weinten und hielten sich an den Händen. Wir fühlten uns sehr fehl am Platz in diesem Moment- salzig, barfuß und noch in Surfkleidung.

Nach weiteren 30 Minuten, würde ich zum Röntgen gebracht, mir war es unangenehm noch zu bluten und damit den ganzen Tisch dreckig zu machen. Die Krankenschwester beruhigte mich und erklärte mir, dass der Tisch nach mir direkt gereinigt wird. Bei den Aufnahmen konnten, zum Glück, keine Frakturen festgestellt werden.

 

Unter Schmerzmitteln und Betäubung wurden meine Wunden mit insgesamt 16 Stichen genäht und danach verbunden. Ich habe Antibiotika verschrieben bekommen und der Arzt hat mir genaue Anweisungen gegeben.

Sara hat uns nach Hause zu mir gefahren und half mir dort die Treppen hoch. Es war mittlerweile halb 12 und ich bin ihr bis heute immer noch sehr dankbar, dass sie den ganzen Tag an meiner Seite war, vor allem weil es ihr Geburtstag war. Sara sagte, sie würde sich immer an diesen Geburtstag erinnern. Ohne sie wäre ich niemals so schnell ins Krankenhaus gekommen, weil das Telefonnetz unglaublich schlecht ist und der Krankenwagen hätte über eine Stunde gebraucht, wenn sie mich in der Dunkelheit überhaupt gefunden hätten.

Lass diese Geschichte eine Lehre sein, für alle Surfer. Gehe nicht alleine Surfen! Nimm dir einen Surf-Kumpel mit und ihr beide werdet sicherer sein.

Die Rettungsschwimmer von Costa Ballena freuen sich über jede Spende —> SPENDEN

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