Autor: Sharon Wagner

Der Strand von Dominicalito ist nicht so unendlich wie der von Baru und nicht so lustig wie in Dominical. Er hat keine tosenden Höhlen wie Ventanas und bestimmt auch keine Walflosse im Sand.

Bei meinem ersten Besuch zog ich meine Flip-Flops aus und überquerte den Sand, bis ich linker Hand das steinige Ende erreichte. Ich sah mich um. Jegliche Gedanken der Unterlegenheit des Strandes flossen davon. Jahre später ist Dominicalito immer noch mein liebster Strand in Costa Rica. Es ist der Strand, den ich immer zuerst besuche.

Wenn Sie den Hafen von Dominicalito erreichen, erscheint eine dramatische Küste. Sie können Dschungelhügel sehen, wie sie mit dem Ozean verschmelzen und darüber nebelblaue Berge. Verwitterte Fischerboote liegen bei Ebbe im Sand, aber nicht für lange. Die Fischerei in Domincalito ist hektisch, eine fortlaufende Mission, um die Bäuche der Einheimischen mit Fisch satt zu halten.

Trotz all dieser Aktivitäten sind die Geier noch in der Überzahl. Die bedrohlichen Kreaturen sind immer nah, warten und beobachten in einer unheimlichen Atmosphäre und mit einem übelriechenden Gestank. Fischdärme sind das Lieblingsgericht der Strandgeier. Der Ozean spült den Dreck davon. Läuft man an den Geiern und Booten vorbei, erreicht man eine abgestufte Plattform aus Felsen am Strandende.

Bei Ebbe können Sie durch die Felsen navigieren und später einen abgelegenen Gezeitenpool auswählen, um ein Mittagsbad zu nehmen. Vielleicht teilen Sie es mit kleinen Fischen. Ein prächtiger toter Baumstamm liegt am Ende des Strandes, dessen verwitterte Arme nach dem Meer greifen. Klettern Sie den Stamm hinauf und für einen kurzen Moment sind Sie die Galionsfigur eines Schiffs, die ihr Königreich erblickt. Atmen Sie ein.

Dann springen Sie womöglich hinunter und gehen zum anderen Ende des Strands. Machen Sie unterwegs Fotos. Sie können ein altes verlassenes Boot, gefüllt mit Netzen und Ankern, im Sand vor der langgestreckten Küste entdecken. Vielleicht auch einen seltsamen Knochen, eine übriggebliebene Kokosnuss, glatte Steine oder eine Muschel zu Ihren Füßen. Bei Ebbe säumen große Felsen den Sand und sehen aus wie Kekse mit Schokostücken. Darüber gleiten Pelikane unhörbar durch den Himmel. Wenn Sie die Zeit richtig planen, werden Sie Zeuge einer orangenen Kugel, die im Meer versinkt. Sonnenuntergänge sind wunderschön in Costa Ballena.

Das sind die Bilder, an die ich mich erinnere. Ich lebe in Minnesota, dem Land der Seen, Farmen, Wälder, Jahreszeiten und Schnee. Das Kälteste in Dominicalito ist der erfrischende Fluss, der sich über unzählige Kieselsteine schlängelt, bevor er den Ozean erreicht. Ich möchte barfuß durchlaufen. Deshalb komme ich immer wieder zurück nach Costa Rica.

Aber zurück zu Ihnen. Wie viele Strände haben Sie erkundet? Waren Sie schon in Dominicalito? Machen Sie eine Pause, parken Sie in der Nähe, werfen eine Decke über den Stuhl im Schatten und beobachten Sie die Fischer dabei, wie sie ihre Beute säubern. Kaufen Sie pipas frías (kühle Kokosnüsse) von einem Verkäufer hinter dem Strand und trinken Sie. Bleiben Sie lange genug, um die Surfer bei Flut zu sehen. Hinterlassen Sie nur Ihre Fußspuren.

Ein Tag in Dominicalito ist Pura Vida!