Ruby’s Palmenkunst

Als ich 1997 nach Costa Rica kam, hatte ich bereits seit 15 Jahren Körbe geflochten. Das Korbflechten war eine natürliche Erweiterung meines Interesses an Pflanzen durch Gartenarbeit und in meinem Zuhause im Küstenwald von Süd-Oregon.

In Büchern und Museen sah ich die schönen und funktionellen Körbe der Küstenkulturen der Ureinwohner im Süden Alaskas. Das inspirierte mich dazu, mehr über das Handwerk der Korbflechterei und die zu ihrer Herstellung verwendeten Pflanzen zu erfahren. Ich beschränkte mich jedoch nicht auf die traditionellen Korbmacherpflanzen.

Nach dem Erlernen der grundlegenden Zwillingstechnik begann ich mit den Pflanzen zu experimentieren, die ich in meiner unmittelbaren Umgebung fand - Brombeerranken, Weiden, Geißblatt und sogar Gifteiche.

Kurz nachdem mein Partner Steve und ich, seine älteren Eltern und unsere Tochter Katherine im Teenageralter in die kleine Stadt Dominical gezogen waren, begannen wir mit dem Bau unseres Hauses auf einem Grundstück, das an den Fluss Baru grenzt. 

In den Pausen zwischen dem Abschleifen von Holz und dem Kacheln von Fußböden ging Steve auf Wellenjagd, und ich machte mich auf die Suche nach tropischen Pflanzenteilen, die ich zu Behältern, Körben, Kisten und Lampenschirmen verarbeiten konnte (die ich in meinem halbfertigen Haus mit kahlem Boden brauchte). Nach einigem Ausprobieren fand ich das perfekte Material in den ausrangierten Hüllen verschiedener Palmen - Royal, Lipstick, Navidad und Aracae.

Da diese Palmen erst im späten 18. Jahrhundert in Costa Rica eingeführt wurden, wurden sie von den Ureinwohnern nicht für ihre Korbwaren verwendet. Diese Hüllen, die die Palme abwirft, sind reichlich vorhanden, erneuerbar, schön und für das Sammeln von Material zugänglich.

Neben dem Spaß am Wellenreiten und dem Flechten von Körben mussten wir uns einen kreativen Plan ausdenken, um ein Einkommen zu erzielen. Da wir noch nicht im Ruhestand und zu jung für die Sozialversicherung waren, stießen wir auf eine Nische, die sich für uns eignete: Wir waren Gastgeber. Die offensichtlichen Fakten wiesen uns den Weg: Ich wusste, wie man von Grund auf kocht und improvisiert, da ich nicht weit entfernt von einem Lebensmittelladen gelebt hatte.  In Dominical gab es zudem noch kein vegetarisches Restaurant.

Wir hatten eine Küche und einen Herd und viel Platz mit ein paar Tischen und Stühlen. Wir spielten Musik und wollten Musiker anlocken, mit uns zu spielen. Und da wir keine Tür hatten, sah "Bienvenidos" wie unser Motto aus.  Wir nannten uns Jazzy's RiverHouse, benannt nach unserer neugeborenen Enkelin, ein Ort für Musik und hausgemachtes Essen. Eine Art kulturelles Zentrum.

Mit der Hilfe meiner Tochter, meines Mannes und junger Freunde kochten und präsentierten wir jeden Mittwochabend ein 5-Gänge-Menü für bis zu 45 Personen, bis ich 8 Jahre später das "Letzte Abendmahl" ankündigte. Jazzy's RiverHouse ist also weiterhin ein kulturelles Zentrum - ein großzügiger Raum für Kurse im Palmwedelweben, musikalische Zusammenarbeit und Klavierunterricht.  

Wenn Sie lernen möchten, ein Gefäß oder ein Kunstobjekt aus diesem reichhaltigen Material herzustellen, kontaktieren Sie mich, um eine Zeit und einen Termin zu vereinbaren. Da die Arbeit mit den Händen für den Menschen und das Tier einzigartig ist, kann ein Handwerk, das unsere Hände beschäftigt, für unsere geistige Gesundheit von wesentlicher Bedeutung sein.  Ich liebe es, und vielleicht wollen Sie es auch!