Präkolumbianische Zeiten in Boruca
~ von Susie Atkinson
Das Diqui-Delta liegt südlich der Costa Ballena und ist aus biologischer und kultureller Perspektive eines der bedeutendsten Deltas ganz Mittelamerikas. Widmen wir uns zunächst dem kulturellen Aspekt: Der Begriff "Diquís", welcher im nativen Dialekt der Teribe (Térraba indigenen) vorkommt, bedeutet "großes Wasser". Das Tal von Diquís grenzt im Norden an den Grand Térraba-Fluss (der größte in Costa Rica), im Osten an die Talamanca-Strecke, im Süden an die Osa-Halbinsel und im Westen an die Bucht von Coronado im Westen am Pazifik. Die Bucht trägt ihren Namen seit dem Jahr 1563 und hat ihn dem spanischen Forscher Juan Vázquez de Coronado zu verdanken. Im Herzen des Deltas befindet sich übrigens der Sierpe-Fluss. Archäologen fanden Beweise dafür, dass dieses Gebiet bereits vor 1500 v. Chr. bevölkert wurde.
Zwischen 1500 v. Chr. und 300 v. Chr. gab es bereits einfaches Stammesleben, das sich auf die familiären Beziehungen konzentriert hat.
Von 300 v. Chr. bis 800 n.Chr. begannen sich allmähliche einige Dinge, die oberste Führung betreffend, zu verändern. Es gab von nun an einen Häuptling, religiöse Führer, spezialisierte Handwerker, stärkere territoriale Divisionen und Austauschnetzwerke. Von 800 n.Chr. bis zur Ankunft der Spanier im Jahr 1500 wurden sämtliche Dörfer in ihrer Größe und Komplexität erhöht. Utensilien wie Keramik-, Knochen-, Gold- und Steinobjekte symbolisierten Macht und Status der herrschenden Gruppen. Die Skulptur hat in dieser Zeit ihren größten Entwicklungsfortschritt erreicht. Ebenfalls interessant ist, dass Steinkohle in wichtigen Zonen des Dorfes platziert wurde, um die Macht der religiösen und politischen Führer zu stärken.
Auf einer subregionalen Ebene gab ein ganzes Kommunikationssystem, welches den Austausch von Produkten von der Küste ins Landesinnere ermöglichte. Dadurch war es den verschiedenen Häuptlingsgemeinschaften möglich, Handel untereinander zu betreiben.
Der Térraba-Fluss und dessen Nebenflüsse wurden über 900 Hektar weit genutzt.
So wurden sowohl der Boruca (Rey Curré) als auch der Térraba-Fluss für Kanufahrten genutzt. Die Einheimischen, die selbst Kanus bauten, überquerten den großen Fluss mit Getreide und Tieren bis zur Pazifikküste. Dort wurden von den Borukanern Murex-Seeschnecken gesammelt, die aufgrund ihres violetten Farbstoffes so beliebt war. Die Kanus waren vollauf seetüchtig und genau das war bei der Ankunft der Konquistadoren sehr wertvoll.
INFO: Susie Atkinson – Boruca Gallery Gift Shop