~ von Roel Plecker

Achtung! Verwechslungsgefahr

Sehr oft höre ich die Besucher sagen: "Schau mal ein Kaiman!", obwohl auf dem Schild steht, dass es sich um die "Dracaena guianensis oder Kaiman-Eidechse", auch Wasser Tegu genannt, handelt.

Die Eidechsen bewohnen saisonbedingt überflutete Tieflandwälder, Sümpfe und Randgebiete von Flüssen und Bächen im Amazonasbecken Brasiliens und Perus. Diese halb-aquatischen Eidechsen sehen durchaus wie Kaimane aus - abgesehen vom Kopf. Ihre Körperform aber ähnelt der von Krokodilen. Auf dem Rücken haben sie zudem Schuppen, die bei Berührung zu Verletzungen führen können.

Ihre langen Schwänze, die seitlich abgeflacht sind, ermöglichen ihnen das Schwimmen. Auch ihre Augen sind dafür gleichermaßen angepasst. Mit einer Art drittem Augenlid können sie sogar unter Wasser sehen. Die Farbe des Reptils ist hellgrün mit einigen dunkleren Streifen, die dafür verantwortlich sind, dass Eidechsen oftmals für Kaimane gehalten werden. Außerdem teilen sie sich in der Wildnis den gleichen Lebensraum. 

Während der Kopf der männlichen Kaiman-Eidechsen in der Regel rot ist, ist der Kopf der Weibchen nur etwas orange im Bereich der Augen. Beide Geschlechter haben sehr dicke Köpfe, kräftige Kiefer und Zähne. Diese benutzen sie, um ihre Beute wie Schnecken, Langusten und Muscheln zu zerkleinern. Die Schalenfragmente stoßen sie mit Hilfe ihrer Zunge aus. Während der Trockenzeit, wenn die überschwemmten Wälder austrocknen, werden diese Eidechsen oft in Bäumen gesichtet, wo sie nach Insekten und möglicherweise auch Vogeleiern suchen.

Kaiman-Eidechsen sind ovipar, was bedeutet, dass sie Eier legen. In der Wildnis geschieht dies oft in Termitennestern. Im Reptilandia Park werden sie jedes Jahr erfolgreich gezüchtet. Die Tiere werden in großen Gehegen gehalten, die speziell für die Bedürfnisse dieser Art entworfen wurden. Es gibt Zweige zum Sonnen und einen schönen Pool zum Schwimmen.