Veränderung ist die einzige Konstante im Leben

~ von Pilar Salazar

Das Konzept der "Kleshas" (Gifte) stammt aus der uralten Philosophie des Yogas, welches die Hauptquellen des menschlichen Leidens vereint. In den nächsten Artikeln werden wir jede einzelne vorstellen. Kurz gesagt sind "Kleshas" Leiden, die unseren Geist trüben und sich in negativen Gedanken, Emotionen oder Verhaltensweisen wiederspiegeln. Der Weg des Yogas versucht uns in einen gegenwärtigen Zustand zu bringen, damit wir erkennen können, wann diese inneren Unruhen unser Leben kontrollieren.

Das erste Klesha ist "Avidya" (Unwissenheit). Avidya bedeutet, dass wir eine gewisse Unfähigkeit haben, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Vermutlich sind wir von unserem Glaubenssystem so geblendet, dass wir unsere wahre Natur vergessen. Dadurch beeinflussen wir auch die Art und Weise, wie wir uns selbst behandeln und andere beurteilen.

Im Allgemeinen neigen wir dazu, unseren Wert (und den von anderen) anhand unseres Selbstbildes, Bildungsniveaus, sozialen Status und unserer Besitztümer zu messen. Doch diese Aspekte sind unbeständig. Sie verändern sich im Laufe des Lebens, sodass wir nie wissen, wie lange sie bei uns bleiben werden. Mit der Überwindung dieser Unwissenheit und der Erkenntnis, was wir sind und was wir nicht sind, können wir erkennen, dass es keinen Grund zum Leiden gibt. Auch nicht, wenn wir verlieren, was wir einst hatten, wie unsere Jugend oder gutes Aussehen. Selbst wenn wir nicht die Dinge haben, die uns scheinbar glücklicher machen, wie Arbeit, Geld und Erfolg, müssen wir uns keine Sorgen machen. Genauso bedeutet es nicht, auf Grundlage dieser Standards über andere zu urteilen.

Die Überwindung von Avidya hilft uns, diese unbeständigen Dinge des Lebens solange zu genießen, wie wir sie haben. Wir sollen aber auch offen sein, sie loszulassen, wenn es nötig ist. So wie einst Heraklitus sagte: "Veränderung ist die einzige Konstante im Leben". Der beste Weg um wahre Freude zu finden ist es, die ständigen Veränderungen des Lebens zu akzeptieren und zu erkennen, dass das Glück nicht im Unbeständigen gesucht werden sollte. Namaste!