Die Greifschwanz-Lanzenotter

Die Greifschwanz-Lanzenotter (Bothriechis schlegelii) findet man in den meisten feuchten Regionen Costa Ricas, vom Meeresspiegel bis zu einer Höhe von 1.500 Metern. Weibchen sind größer und robuster als Männchen, die bis zu 80 cm lang sind. Sie gehören zur Familie der Viperidae und werden wegen ihres wärmeempfindlichen Grubenorgans zwischen Auge und Nasenloch als Grubenvipern bezeichnet. Dadurch unterscheiden sie sich von den Vipern der alten Welt. Ihre Reißzähne sind groß und zusammenklappbar (solenoglyphous dentition) und in der Lage, Gift tief in ihre Beute zu injizieren. Sie erbeuten vor allem Eidechsen, Nagetiere, Frösche, Fledermäuse und manchmal kleine Vögel. Wenn sie verärgert sind, ziehen diese Schlangen es vor, zu bluffen, anstatt zu zuschlagen. Sie gehören eher zu den Raubtieren, die "sitzen und warten". Sobald sie ihre Beute gepackt haben, halten sie sich fest an ihnen, bis das Gift seine Wirkung entfaltet hat. Dies ist eine effektive Methode, wenn man ein Baumleben führt.

Polymorph bedeutet, dass sie in mehreren Formen vorkommen, da die Greifschwanz-Lanzenotter in einer Vielzahl von Farben und Farbkombinationen auftauchen. Die bekannteste Variante ist die "oropel" oder auch die "goldene" Morph, die leuchtend gelb oder gelb sein kann, kombiniert mit Weiß, Schwarz, Rot, etc. Es gibt sogar eine Weihnachtsvariante, bei der die Schlangen grün mit hart geformten roten Punkten oder Herzen sind. Andere Schlangen dieser Art sind grau, braun, orange, weiß, sogar Rosane wurden gesehen! Sie gehören zu den lebengebärenden Schlangenarten und tragen 6 bis zu 19 Junge aus. In einem Wurf können mehrere der verschiedenen Farben auftreten. Geburten finden während der Regenzeit statt, wenn es eine Vielzahl von kleinen Fröschen gibt.

Greifschwanz-Lanzenottern, welche auch als Wimpern-Gruben-Vipern bezeichnet werden, verdanken ihren Namen den angepaßten Wimpern über den Augen, den supraokularen Schuppen. Wahrscheinlich dienen diese dem Schutz der Augen bei der Nahrungssuche durch die dichte Vegetation. Hier verstecken sie sich tagsüber und jagen bei Einbruch der Dunkelheit.


Von Roel de Plecker

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